Bei gefährlichen Situationen mit Wespen, Bienen, Hummeln oder Hornissen hilft Ihnen die Feuerwehr Weidling. Bei Gefahr in Verzug (Nester im Wohnbereich oder öffentlichen Gebäuden bzw. nicht vermeidbare Nähe zu Kindern, Kranken, Allergikern oder Haustieren) erreichen Sie uns unter: Tel. 0676 / 35 60 381

0676 / 35 60 381

sollte Ihr Anruf nicht gleich beantwortet werden, rufen wir verlässlich zurück. Bei einem Notfall zögern Sie nicht und rufen Sie den Feuerwehrnotruf 122 bzw. den Rettungsnotruf 144 bei einem medizinischem Notfall! Bitte haben Sie Verständnis, dass die Feuerwehren keine “Schädlingsbekämpfer” sind. Unser Eingreifen setzt oben besagte unmittelbare Gefahr voraus.

Schützen – nicht Töten

Bienen, Wespen, Hornissen, Hummeln sollte man schützen, nicht töten!

In den Sommermonaten fühlen sich viele durch Wespen oder Hornissen bedroht und verlangen die Vernichtung deren Nester. Viele Menschen sind dann verwundert, wenn wir diesen Dienst verweigern und auf den Naturschutzaspekt verweisen …

In der Tat gehört speziell die Hornisse, unsere größte heimische Wespenart, zu den geschützten Arten.
 Abgesehen davon, dass es nicht Aufgabe der Feuerwehr ist, Tiere zu töten, stellen die meisten dieser Insekten kaum eine größere Gefahr dar. Hornissen, Wespen, Hummeln und Bienen stechen in der Regel nur dann, wenn sie sich bedroht fühlen. Durch viele Schauergeschichten, die keiner Untersuchung standhalten, ist vor allem die friedliche und nützliche Hornisse in Verruf geraten.
Der Wespenstaat lebt nur eine Vegetationsperiode. Die Königinnen gründen im Frühjahr ein Nest und ziehen einige Arbeiterinnen groß. Danach übernehmen diese den weiteren Ausbau des Nestes, die Futterbeschaffung sowie die Pflege der Brut. Mitte des Sommers werden große Zellen angelegt, in denen die Geschlechtstiere heranwachsen. Die Männchen sterben nach der Paarung, während die begatteten Weibchen im Erdreich oder im morschen Holz überwintern, um im nächsten Frühjahr wieder ein Nest zu gründen. Die übrigen Arbeiterinnen des Staates haben, nachdem die Geschlechtstiere ausgeflogen sind, ihre Aufgabe erfüllt und sterben ebenfalls. Die natürlichen Nistplätze der Hornissen sind Baumhöhlen in lichten, ruhigen Laubwäldern am Waldrand oder in Parkanlagen. Gebiete also, die auch auf Menschen eine große Anziehungskraft ausüben. Leider sind diese natürlichen Lebensräume und Nistmöglichkeiten durch die Nutzungsansprüche des Menschen stark dezimiert worden. Die Tiere müssen daher auf Dachböden, Anstände, Gartenhütten oder Vogelnistkästen ausweichen.

Nützlich oder gefährlich?

Jeder Gartenfreund sollte sich über ein Wespen-, Hornissen oder Hummel-Nest in seiner Nähe freuen, denn diese Tiere sind sehr nützlich. Wespen und Hornissen müssen ihre Larven mit eiweißreicher Nahrung versorgen. Deshalb jagen sie hauptsächlich Schadinsekten. Die erwachsenen Tiere selbst brauchen, als Flugbenzin sozusagen, kohlehydratreiche Nahrung. Das sind Nektar, Pflanzen- und Obstsäfte. Beim Nektarschlecken auf der Blüte übernehmen sie wichtige Bestäubungsfunktionen. Viele Blüten werden von Hornissen, Wespen und Hummeln auch bei kühlem Wetter bestäubt, denn sie fliegen, im Gegensatz zu Bienen, auch bei Wind und Regen.
Hornissen und Wespen besitzen ebenso wie Bienen und weibliche Hummeln einen Wehrstachel. Dieser wird in der Regel nur dann eingesetzt, wenn es unmittelbar im Nestbereich zu Gefahrensituationen kommt. Alle Verteidigungsaktionen dienen ausschließlich dem Schutz der Brut. Normalerweise stechen die Tiere nicht unmotiviert, da jeder Angriff unnötig Energie kostet. Die Stiche von Wespen und Hornissen sind nicht gefährlicher als die von Bienen. Der Aberglaube, dass sieben Stiche ein Pferd und drei einen Menschen töten, ist längst widerlegt. Ein Erwachsener verträgt 100 bis 500 Wespenstiche, ehe er an Nierenversagen stirbt. Dem Menschen werden selbst mehrere Stiche in den Kopf oder andere schmerzempfindliche Körperteile nicht gefährlich.
Eine Ausnahme besteht nur für Personen, die stark allergisch auf Insektenstiche reagieren. In diesen Fällen kann ein Stich einen schweren allergischen Schockzustand hervorrufen. Oft wird schon eine Schmerzreaktion und das Anschwellen der betreffenden Stelle als Allergie missdeutet.

Verhaltensregeln

Hornissen und Wespen leben nur eine Saison, sterben dann ab und hinterlassen das leere Nest. Dieses kann, sobald der Flugbetrieb ganz aufgehört hat, ohne Gefahr entfernt werden. Die Königin bezieht nie ein altes Nest. Sie baut immer neu. Bei Nestern im Haus- und Gartenbereich Erschütterungen vermeiden und die Flugbahn freihalten. Nie mit einem Stock im Nest stochern, oder mit Benzin und Feuer versuchen, den Nistplatz abzuflämmen. Stiche sind nicht weiter gefährlich, auch nicht für Kinder. Lediglich bei einer Allergie muß sofort ein Arzt aufgesucht werden. Fenster von Kinderzimmern können mit Fliegendraht geschützt werden. Falls sich eine Königin in den Rolladenkasten verirrt hat, sollte der Rolladen nicht mehr bedient werden, da jedes Mal die Waben zerstört werden. Auch davon lässt sich die Königin nicht von ihrem Nistplatz vertreiben. Die Öffnungen zum Rauminneren sollten abgeklebt werden, damit die Tiere nicht in den Innenraum gelangen.
Wie schon eingangs erwähnt, steht die Feuerwehr grundsätzlich nicht für die Vertilgung von Hornissen, Wespen und Bienen zur Verfügung. Lediglich in Ausnahmefällen, wenn Nester in unmittelbaren Bereichen von Schulen, Kranken und Altenheimen sowie Kindergärten oder im Wohnbereich gebaut wurden, wird die Feuerwehr nach genauer Prüfung der Sachlage tätig.

Tipps für Allergiker

Erste Hilfe bei Insektenstichen

  • Machen Sie keine raschen Bewegungen, wenn eine Biene oder Wespe in Ihrer Nähe ist.
  • Gehen Sie nicht in die Nähe von blühenden Blumen oder von überreifem, zu Boden gefallenen Obst. Auch Vorsicht beim Einkochen von Marmelade.
  • Seien Sie besonders vorsichtig bei Arbeiten im Garten. Tragen Sie einen Hut, Handschuhe, Bluse oder Hemd mit langen Ärmeln sowie eine lange Hose. Meiden Sie Parfums, Haarsprays, Körpersprays, parfümierte Sonnencremes sowie Rasierwasser. Meiden Sie weite, fliegende Kleider, schwarze Stoffe und bunte Muster. Besser sind weiße, grüne oder hellbraune Stoffe.
  • Beim Essen im Freien keine Süßigkeiten oder Fleisch beziehungsweise Reste offen herumliegen lassen.
  • Trinken Sie im Freien nicht aus unverschlossenen Tetra-Pack oder Flaschen, verwenden Sie besser Strohhalme bzw. Gläser.
  • Rauch kann Insekten vertreiben.
  • Geben Sie acht, wenn Sie im Freien turnen oder spielen. Schweiß zieht viele stechende Insekten an.
  • Gehen Sie nie barfuss. Bienen lieben Klee und viele Wespen leben im Boden.
  • Halten Sie Abfallkübel im Haus stets gut verschlossen und sauber.
  • Meiden Sie Orte, wo Tiere (Hunde) gefüttert werden. Verstreute Futterreste ziehen Bienen und Wespen an.
  • Bewegen Sie keine alten Äste oder Baumstümpfe. Wespen haben darin oft ihre Nester.
  • Halten Sie die Fenster im Schlafzimmer tagsüber geschlossen oder montieren Sie ein Insektennetz.
  • Tragen Sie beim Motorradfahren Helm mit geschlossenem Visier und Handschuhe.
  • Wenn sich eine Biene oder Wespe auf den Menschen setzt, diese abschütteln oder abstreifen, nicht abschlagen.
  • Tragen Sie Ihr Notfall-Set immer bei sich!
  • Bienen, Hummeln, Wespen oder Hornissen können in zweifacher Hinsicht gefährlich werden: Erstens können allergische Reaktionen nach einem Stich zum Tod führen, zweitens bedeuten Schwellungen nach einem Stich in Mund und Rachen Erstickungsgefahr. Nicht alle Menschen reagieren gleich auf Insektengifte. Für die allermeisten Menschen sind Insektenstiche ungefährlich und höchstens eine schmerzhafte Angelegenheit. Wer gestochen wurde, zieht (bei Bienen) den Stachel am besten mit einer Pinzette heraus. Drücken Sie dabei aber nicht auf den Giftapparat. Wespen, Hornissen und Hummeln hinterlassen keinen Stachel. Ein kalter Umschlag lindert die Schmerzen.
  • Menschen, die allergisch auf Insektengift sind, sollten zumindest die Notfallmedikamente ständig bei sich tragen. Empfehlenswert ist auch eine Desensibilisierung. Durch einen Bluttest lässt sich der Grad der Allergie feststellen und entsprechend behandeln.
  • Erkennbar ist eine allergische Reaktion unter anderem an großflächigen Rötungen, Schwellungen, Fieber, Erbrechen, Atemnot oder Kreislaufkollaps. Zur Schockbekämpfung muss der Patient mit erhöhtem Oberkörper gelagert werden. Die Kleidung soll gelockert werden und der Patient beruhigt werden. Menschen, die Wissen, dass sie allergisch reagieren haben oft eigene Medikamente mit – helfen Sie bei der Einnahme. Unbedingt die Rettung unter Notruf 144 alarmieren!
  • Stiche in Mund und Rachen bedeuten durch die starken Schwellungen Erstickungsgefahr. Deshalb sollte der Gestochene ständig Eis lutschen. Kalte Umschläge um den Hals helfen ebenfalls. Die Rettung ist auch in diesem Fall sofort zu alarmieren!
Phone: +43 2243 26633
3400 - Weidling
Brandmayerstr. 2a